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Was steckt hinter den vielen Lieferproblemen bei Arzneimitteln?

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Darauf gibt es nicht die eine pauschale Antwort, denn bei Lieferengpässen sind verschiedene Faktoren von Bedeutung. Zu einem großen Teil werden viele Medikamente im Ausland hergestellt wie beispielsweise in China. Bei Produktionsausfällen können diese nicht so schnell ausgeglichen werden. Durch die Abhängigkeit von den ausländischen Produktionsstätten kommt es bei uns zu Mängeln. Ein anderer Aspekt ist die Steigerung der Produktionskosten. Lohnt sich die Herstellung der Medikamente für ein Unternehmen nicht mehr, stellt es die Produktion schlimmstenfalls ein. Auch wenn sich Unternehmen nicht mehr am Markt halten können, fallen deren Lieferungen weg. Dieses Fehlen von Medikamenten kann nicht unbedingt sofort durch andere Hersteller ausgeglichen werden. Änderungen in der Nachfrage spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Bei Knappheit eines Medikamentes wird auf ein anderes Medikament ausgewichen. Die erhöhte Nachfrage kann dann auch hier zu Knappheit führen. Auch Effekte, die dem Hamstern in den Supermärkten zu Beginn der Corona-Pandemie ähneln, können zur Problematik beitragen: Von rezeptfreien Medikamenten legen sich Menschen zu Hause einen Vorrat an.
Kommt es also bei Medikamenten zu Lieferproblemen, ist die Ursache nicht immer dieselbe. Eine Übersicht, bei welchen Medikamenten es zu Engpässen kommen kann, bietet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Gerade bei dem Faktor der internationalen Abhängigkeiten möchte die Bundesregierung erreichen, dass wieder mehr Arzneimittel in Deutschland hergestellt werden.